ÜbersichtStrafrecht: Analyse von Nachtrunk in Fällen von Fahrlässiger TrunkenheitEin komplexer Fall: Fahrlässige Trunkenheit im VerkehrDie rechtlichen Herausforderungen des NachtrunksEntscheidung des Bayerischen Obersten LandesgerichtsAuswirkungen und Fazit des UrteilsDas vorliegende UrteilBayObLG – Az.: 203 StRR 317/23 – Beschluss vom 15.08.2023Leitsätze:Gründe Strafrecht: Analyse von Nachtrunk in Fällen von Fahrlässiger Trunkenheit Die Beurteilung von Fällen, die sich mit fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr befassen, stellt oft eine Herausforderung dar, insbesondere wenn Aspekte wie Nachtrunk und die genaue Bestimmung der Tatzeit-Blutalkoholkonzentration ins Spiel kommen. Die zentrale Rechtsfrage dreht sich um die korrekte und gerechte Bewertung der Fahrtüchtigkeit einer Person zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Straftat. Dabei ist es entscheidend, den Einfluss von Alkohol, der nach der Fahrt konsumiert wurde, korrekt zu berechnen und zu berücksichtigen. Das Strafrecht sieht vor, dass bei der Berechnung des Alkoholgehalts im Blut verschiedene Faktoren, wie der Trinkverlauf und medizinische Erkenntnisse, berücksichtigt werden müssen. Die Prüfung von Rechtsmitteln und die genaue Analyse der Revisionsbegründung sind ebenfalls wesentliche Elemente, um sicherzustellen, dass die Rechte des Angeklagten gewahrt bleiben. In diesem Kontext spielt die Rechtsprechung eine wichtige Rolle, um Klarheit und Konsistenz in der Beurteilung solcher Fälle zu gewährleisten. Weiter zum vorliegenden Urteil Az.: 203 StRR 317/23 >>> Ein komplexer Fall: Fahrlässige Trunkenheit im Verkehr Der Fall dreht sich um einen Angeklagten, der wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr vor Gericht stand. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte den Angeklagten ursprünglich verurteilt, da es der Meinung war, dass er zur Tatzeit aufgrund von Alkoholkonsum absolut fahruntüchtig gewesen sei, mit einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 1,8 Promille. Der Angeklagte behauptete jedoch, nach der Fahrt noch Alkohol konsumiert zu haben, was als Nachtrunk bezeichnet wird. Die rechtlichen Herausforderungen des Nachtrunks Die rechtliche Auseinandersetzung entstand, weil das Gericht die Behauptung des Nachtrunks prüfen musste, bevor es die Tatzeit-Blutalkoholkonzentration rückrechnen konnte. Das rechtliche Problem bestand darin, dass das Gericht sicherstellen musste, dass die Nachtrunkbehauptung glaubhaft bewertet wurde und dass bei der Berechnung des Nachtrunks zugunsten des Angeklagten mit dem niedrigsten Abbauwert, Resorptionsdefizit und Reduktionsfaktor gerechnet wurde. Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts Das Bayerische Oberste Landesgericht (BayObLG) entschied, dass das Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth aufgehoben und der Fall an eine andere Strafkammer des Landgerichts zurückverwiesen werden muss. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die Annahmen des Landgerichts bezüglich des Alkoholgehalts des Biers, des Körpergewichts und der Konstitution des Angeklagten sowie der Alkoholabbauwerte nicht nachvollziehbar und somit rechtsfehlerhaft waren. Auswirkungen und Fazit des Urteils Die Auswirkungen dieses Urteils sind signifikant, da es die Notwendigkeit betont, […]